Syrische Wammentauben

Haltung-Fütterung-Training

Die syrische Wammentaube ist eine zuverlässige intelligente und ruhige Sturzflugtaube, die bei richtiger Behandlung dem Züchter und Kunstflugtaubenliebhaber große Freude machen kann. Das Training zum Sturzflug ist mit einiger Geduld verbunden. Die Wammentaube ist ein guter Brüter und unbedingt schlagtreu. Die Wamme fliegt bei jedem Wetter, nur bei zu starkem Sturm ist der Sturzflug nicht gegeben. Der Flugtyp kann drei bis fünfzehn Tiere stark sein. Je mehr man sich mit den Tauben befasst, desto anhänglicher sind sie. Man kann dieselben Tiere mehrmals am Tag fliegen lassen. Eine zu hungrige Wamme fliegt schlecht, manche Tauben sind sehr gute Soloflieger.

Haltung Am günstigsten ist ein Gartenschlag, wo die Tauben zur Tür ein und ausfliegen können. Wenn möglich, davor eine Rasenfläche zum Landen der Sturzflieger. Wenn dies nicht möglich ist, landen die Tauben auch auf Landeplatten in ca.2 Mtr. Höhe. Größe der Platten 1 mal 1 Mtr., von diesen Platten müssen die Sturzflieger nach der Landung sofort in den Schlag gelockt werden. Günstig sind auch zur Unterbringung Taubenkästen, die irgendwo in Garagen oder Schuppen untergebracht sind Die Tauben, die zum Flug bestimmt sind, kann man auf kleinstem Raum halten, desto besser fliegen sie. Geeignete Taubenkästen sind 1mtr. Hoch,70cm breit und 70 cm lang, an jeder Seite sind 6 Sitzblöcke, in ca.15 cm Höhe ist ein grobmaschiges Geflecht angebracht, so dass die Tauben nicht mit dem KOT in Berührung kommen. Reinigungszeit des Kastens 1Minute. Diese Lösung ist nur für die Flieger, Brutpaare müssen extra untergebracht werden. Am besten hat man zwei Kästen, einen für die ledigen Täuber und einen für die Jungtauben und die ledigen Täubinnen. Aus diesen Kästen lassen sich die Tauben leicht greifen und sie werden sehr zutraulich.

Fütterung Tauben, die zum Fliegen genommen werden, erhalten ein leichtes Futter mit viel Gerste, einmal am Abend, nicht zu stark füttern. Die Zucht und Jungtauben bekommen ein gutes Aufzuchtsfutter den ganzen Tag zur freien Verfügung und für den ganzen Tag Wasser.

Training und Flug  Die jungen Wammentauben fangen erst spät mit dem Fliegen an, man sollte sie vorher nicht dazu zwingen, erst beginnen, wenn sie flugreif sind, ca. nach 12 Wochen. Die Jungen müssen schon zeitig nach draußen, um die Schlaggegend kennen zu lernen. Am besten am Abend vor dem Füttern eine Stunde rauslassen, aber nur am Schlag, rumsitzen auf den Dächern darf es nicht geben, sonst fliegen die Jungtauben nach dem Abjagen die Dächer an und bleiben sitzen. Von Vorteil ist es, wenn die Jungtauben vor dem Schlag am Boden rumlaufen können, so dass sie sich an den Landeplatz gewöhnen. Auch die ersten Flugversuche nur abends vor dem Füttern machen, so hat man sie schnell wieder, wenn es nicht klappt. Der beste Beweis, dass die Jungtaube flugreif ist, ist der, sie steht am Boden und schlägt mit den Flügeln. Dann versucht man sie einem Trupp nachzuwerfen oder jagt sie mit einem staken Trupp eingeflogener Wammentauben ab, der sie mit in die Höhe zieht. Jungtauben landen zuerst früher als die fliegenden Alttauben, die sich nicht darum kümmern, wenn die Jungtaube abdreht, denn die Alttauben warten auf die Locktaube, die sie dann zum Sturzflug und Landen bewegt. Die Jungtauben brauchen bis zu 10 Tagen, bis sie mit dem Schwarm mithalten können. Hat man mehrere Jungtauben zu eingewöhnen, lässt man diese nachdem sie im Trupp fliegen können, alleine fliegen. Der Sturzwinkel wird zuerst flach sein, da die Schwungfedern dem steilen Sturz noch nicht standhalten. Alttauben dürfen nicht mit einer größeren Zahl Jungtauben fliegen, da sich diese dann den leichteren und flacheren Sturz der Jungtauben aneignen. Die Locktaube am besten eine Wammentäubin, lässt man flattern und dann versucht man, die Jungtauben zur Landung zu bewegen, aber erst, nachdem sich die Tauben etwas ausgeflogen haben. Der Sturzwinkel wird zuerst so bei 50 Grad sein. Jedoch kann man die Leistung verbessern, je später die Locktaube gezeigt wird und so wird der Winkel auch steiler. So ab dem 10 Monat, also nachdem die Schwungfedern hart genug sind, ist die Wammentaube in der Lage, einen steilen Sturz zu machen. Die Flugzeit der Wamme liegt bis zu 1 ½ Stunden .Es liegt an dem Taubenhalter, diese zu verkürzen und die Flugzeit durch den Sturzflug zu beenden. Der beste Zeitpunkt, die Tauben mit der Locktaube zur Landung zu bewegen, ist folgender :Nachdem die Tauben sich ausgeflogen haben, ziehen sie kleine Kreise hoch über dem Schlag und warten auf das flattern der Locktaube, manchmal habe ich den Eindruck, als würde der fliegende Trupp in der Luft fast senkrecht stehen bleiben. Das ist der beste Zeitpunkt, die Locktaube flattern zu lassen und dann erlebt der Taubenhalter einen herrlichen steilen Sturzflug. Tauben, die sich nicht in den Trupp einordnen, sind oft gute Soloflieger. Die Wammentauben dürfen nur den Schlag und die Luft kennen, ein draußen herumsitzen darf es nicht geben. Es dürfen auch keine anderen Tauben draußen auf den Dächern in Schlagnähe sitzen, sonst ziehen die Flugtauben herunter! Gefüttert wird nur im Stall, da sie sich dort sicher fühlen. Die Wammentaube ist eine ängstliche Taube. Bei Greifvogelangriffen gehen die Wammen, wenn sie in Schlagnähe sind, sofort in den Sturzflug über oder sie fliegen in große Höhen, um nach einigen Minuten in rasendem Sturzflug zu landen. Nach dem Sturzflug kann man die Wammen mit einigen Erdnüssen belohnen, sie fressen diese auch aus der Hand des Züchters. Wammentauben können auch in dicht besiedeldeten Wohngegenden gehalten werden, da sie sehr ruhig sind und wenn sie auf Landeplatten landen können, wenig Platz brauchen.

Flugtyp

Der Sturzflugtyp der syrischen Wammentaube ist vergleichbar mit einer schweren Brieftaube.

Ihr Markenzeichen ist eine ausgeprägte Kehlwamme.

Die Wammentaube ist eine eigenartig schöne Taube,

Es gibt sie in mehreren Farbenschlägen.

Die Flugleistung muss aber vor der Schönheit dominieren.

Die Flugwamme braucht und darf einem Schönheitsstandard nicht gerecht werden.

Der Flugtyp kann nur im Freiflug durch fliegerische Leistungen erhalten und gefördert werden.

So wird die syrische Wammentaube den Kunstflugtaubenfreunden begeistern und ihn für die Rasse weiterhin motivieren.

Bernd Herbert