Geschichte der Rettung des Französischen Tümmlers (Culbutant francais)

Unser Mitglied Raimund Knaub, der den wesentlichsten Anteil an der Erhaltung des Culbutant francais hat, schrieb mir im Januar dieses Jahres, dass der richtige Typ dieser Rasse eine Taube in der Größe eines Tipplers mit dem Hauptmerkmal des Purzelns sei. Als Raimund Knaub in den Siebziger Jahren den französischen

Hochflug- und Rollerclub gründete, gab es ein Gründungsmitglied, einen älteren Herrn namens Genin, der in Südbelgien wohnte. Dieser Züchter hatte französische Purzler in allen Farben in einer Volierenzucht. Von diesem Züchter holte sich damals Spfrd. Knaub die letzten und die ersten franz. Purzler. Auch Spfrd. Harmant holte sich dort seine Tiere. Spfrd. Harmant hat sich auch um die Rettung der Rasse sehr verdient gemacht. Um diese Ausstellungstümmler wieder zum Fliegen zu bringen, wurden dann Siebenbürger Tümmler ohne Kopfputz von Spfrd. Michels aus Karlsruhe, einem Flugkasten-Idealist, eingekreuzt. Spfrd. Michels stammte aus Rumänien, dieTiere rollten beim Flug am Haus oft durch und hatten Gegenstandsberührung. Für den Flugkasten waren diese Purzler ideal. Ab diesem Moment purzelten die Tiere wieder, die Nachzucht wurde auch etwas kräftiger. Es wurden dann  immer wieder Ausstellungs-Culbutants eingekreuzt. Dann hat Spfrd. Bouquet aus Kehl weiter gezüchtet. Er hat auch als erster türkische Mardin eingekreuzt. Von diesen Tieren gingen dann welche zu Spfrd. Tisserant in die Ardennen, der sie jahrelang vom Flugkasten flog und ihnen die Treue bis heute hielt. Spfrd. Harmant hat den Ausstellungstyp in den Jahren auch weitergezüchtet, aber diese Tiere fliegen nicht mehr. So unser Spfrd. Knaub. Ich selbst sah bei ihm in den Siebziger Jahren schwarze Tiere, die damals 90 Minuten flogen. Später erhielt ich auch mal blaue Culbutants von Raimund, die ich aber wieder abgab. Tisserants Tiere sah ich auch bei einem Treffen in Frankreich. Die Wappenfarbe ist natürlich blau-weiß-rot, die Savoyards zeigen diese Farben als Taubenfarben, als Flieger hörte ich noch wenig von Ihnen.

Allerdings sind sie alle wieder in zwei französischen Clubs, ob Flieger oder Aussteller, recht zahleich vorhanden. Im Internet kann man sie als Wappentier des französischen Flugclubs in bunter Farbe und in Bewegung bewundern. Bei uns flogen sie im letzten Jahr recht gut, besonders bei Hitze flogen sie vor bildlich.Auch bei der Fam. Lhotsky wird die Rasse mit Erfolg geflogen. Eine Taube für Leute, die das Purzeln bei mittleren Flugzeiten lieben. In den Siebziger Jahren entdeckte ich auf der Suche nach den letzten Resten der Rasse in Ostfrankreich im Naturkundlichen Museum in Nancy etwa 6 präparierte Culbutants in den gängogen getigerten und einfarbigen Varianten in Rot und Schwarz, es waren keine Savoyards dabei. Die Präparate ließen erahnen, dass die Tauben im Original sehr klein waren, wahrscheinlich die Größe eines kleinen Tippler hatten. Die Präparate verschwanden Anfang der Neunziger Jahre aus den Vitrinen des Museums. Nach mündlichen Berichten unseres verstorbenen DHC-Mitglieds Henry Buda  gab es die Rasse in den Fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts noch in Elsaß-Lothringen. Spfrd. Henry Buda hatte übrigens fast 30 Jahre seine Wiener Hochflieger ganz alleine jedes Jahr für sich geflogen. Als einzige theoretische Grundlage hatte er das Hochflugbuch von  Friedrich Althof  und gelegentliche Kontakte ins Saarland.    W. Hartmann